Was versteht man unter Reisethrombose oder «Economy Class Syndrom»?
Bei längerem Sitzen steigt das Thromboserisiko. Diese ernste Erkrankung ist auch bekannt als Reisethrombose oder «Economy Class Syndrom». Sie bezeichnet die Bildung eines Blutgerinnsels in den tiefen Beinvenen, die durch längeres Sitzen mit angewinkelten Beinen und eingeschränkter Beinfreiheit bei Reisen mit dem Flugzeug, Bus, Zug oder Auto verursacht wird.
Unter normalen Bedingungen dienen die Beinmuskeln als Pumpensystem, das den venösen Rückfluss von den Füssen zum Herzen unterstützt. Ist die Beinfreiheit begrenzt, ist die Aktivität der Beinmuskelpumpen eingeschränkt, und das Blut beginnt sich in den Beinvenen zu stauen. Dies erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Thrombose. Zudem können die Beinvenen bei längerem Sitzen eingedrückt werden.
Eine tiefe Venenthrombose (TVT) kann grundsätzlich allen Reisenden passieren. Bestimmte Risikofaktoren wie fortgeschrittenes Alter, Herzinsuffizienz, Adipositas, Schwangerschaft, Einnahme von hormonellen Produkten zur Empfängnisverhütung oder für die Wechseljahre, kürzlich erfolgte Operationen und grosse Krampfadern erhöhen das TVT-Risiko jedoch weiter.
Das Unschöne an einer Reisethrombose: Symptome treten häufig erst einige Tage oder sogar Wochen nach der Reise auf.
Reisethrombose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert. Im schlimmsten Fall lösen sich Blutgerinnsel und wandern in die Lunge, was zu einer Lungenembolie (LE) und sogar bis zum Tod führen kann.
Kompressionsstrümpfe können dazu beitragen, Beinsymptomen wie müden, schweren und geschwollenen Beinen und Reisethrombose vorzubeugen.