Self Management: Die richtige Unterstützung durch Bewegung, Ernährung und Co.
Wirken Sie aktiv an der Behandlung des Lymphödems mit und übernehmen Sie Verantwortung für sich und Ihre Gesundheit. Denn nicht nur medizinische Behandlungen haben positiven Einfluss auf die Erkrankung. Ebenso wichtig sind eine gesunde Ernährung, die ideale Hautpflege und regelmässige sportliche Aktivität.
Ernährung
Ernähren Sie sich ausgewogen und vermeiden Sie Übergewicht. Übergewicht begünstigt die Ausbildung von Ödemen und verschlechtert den Lymphabfluss. Die Kontrolle Ihres Gewichts kann dazu beitragen, Ihre Symptome zu lindern. Vermeiden Sie übermässigen Salzkonsum, um Wassereinlagerungen vorzubeugen.
Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wenn Sie viel Wasser trinken, bleiben Sie hydratisiert und unterstützen die ordnungsgemässe Nierenfunktion. Diese braucht Ihr Körper, um überschüssige Flüssigkeit, Proteine und andere Substanzen zu entfernen.
Das Lymphödem ist keine Indikation für die Einnahme von Wassertabletten. Vermeiden Sie die Einnahme von Medikamenten, die Ödeme im Körper fördern.
Hautpflege
Ist der Lymphfluss chronisch gestört, reichert sich die proteinreiche Flüssigkeit im Gewebe an. Es kann zu Entzündungen der Haut oder des Unterhautgewebes kommen. Zudem ist die Abwehrfunktion in der vom Lymphödem betroffenen Körperregion reduziert. Es treten häufiger und oft schon bei kleinen Hautschäden Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen auf. Diese sollten rasch und konsequent behandelt werden.
Konsequente rückfettende Hautpflege ist bei Ödemen darum unabdingbar. Reinigen und pflegen Sie Ihre Haut mit pH-neutralen Hautpflegemitteln und rückfettenden Pflegeprodukten – möglichst ohne reizende Konservierungsmittel und Duftstoffe. Verzichten Sie in Ödemnähe auf Deodorants. Bei tieferen Hautfalten muss darauf geachtet werden, dass diese trocken und sauber bleiben.
Bewegung
Die tägliche Bewegung der Gliedmassen (spezielle Übungen, Gehen, Yoga, Radfahren, Treppensteigen, etc.), insbesondere in der Kompression, ist besonders nutzbringend.
Nachfolgend finden Sie eine kleine Auswahl an Übungen. Trainieren Sie immer mit Ihrer Kompressionsversorgung und idealerweise 3- bis 5-mal pro Tag für jeweils 5 bis 10 Minuten. Beachten Sie bitte, dass Sie die Übungen langsam und kontrolliert durchführen und sich nicht überanstrengen. Die Übungen sollten Ihnen weder Schmerzen bereiten noch Muskelkater verursachen.
Weitere Tipps
Kleidung
Tragen Sie bequeme, nicht einschneidende Kleidung und – bei einem Ödem der Beine – flache Schuhe, um durch Abrollbewegungen den Lymphfluss zu unterstützen.
Eigenverantwortung
Wirken Sie aktiv an Ihrer Behandlungstherapie mit und übernehmen Sie Verantwortung für sich und Ihre Gesundheit. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen oder Gesellschaften kann den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.
Verletzungen und Einschnürungen vermeiden
Achten Sie bei der Körperpflege, z.B. bei der Nagelpflege, darauf, den Nagelfalz nicht zu verletzen, und vermeiden Sie generell Hautverletzungen, Schürfungen, Stiche usw. Falls möglich sollten auch medizinische Interventionen nicht an der Ödemregion erfolgen (z.B. Blutentnahme oder Blutdruckmessung nicht am Ödem-Arm). Grundsätzlich sollten Einschnürungen in der Ödemregion, z.B. auch durch Schmuck oder Kleidung, vermieden werden.
Vermeiden Sie Hitze und Kälte
Meiden Sie direkte Sonneneinwirkung (z.B. Sonnenbad) und extreme Hitze (Sauna, Dampfbad, Vollbäder). Auch auf extreme Kälte sollte verzichtet werden.
Massagen
Klassische Massagen und Wärmebehandlungen im Ödembereich sollten möglichst vermieden werden, da sie das Ödem verstärken können.
Alltagsbelastung
Versuchen Sie, Stresssituationen im Alltag und im Job zu vermeiden. Diese können Ihr Ödem negativ beeinflussen.