Thrombose im Bein
Was sind die Symptome – was kann man tun?
Den Begriff Thrombose hat wohl jede/-r schon einmal gehört, aber was genau ist das eigentlich?
Zu einer Thrombose kommt es, wenn sich ein Blutpfropf – der sogenannte „Thrombus“ – in einem Blutgefäss im Körper bildet und dieses ganz oder teilweise verschliesst. Es gibt mehrere Formen, aber meist ist die sogenannte „tiefe Venenthrombose“ (TVT) oder Beinvenenthrombose gemeint, wenn man von einer Thrombose spricht. Sie tritt auf, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer der tiefen Venen, meist im Unterschenkel beginnend, bildet und den Blutfluss zurück zum Herzen behindert oder stoppt.
Das klingt dramatisch, doch richtig gefährlich wird es erst, wenn sich der Thrombus löst und vom Blut in die Lunge transportiert wird. Dort kann er Blutgefässe in der Lunge verstopfen und eine lebensgefährliche Lungenembolie verursachen. Nach einer Thrombose am Bein kann es ausserdem zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des tiefen Venensystems kommen und damit zum sogenannten postthrombotischen Syndrom (PTS). Dies kann langfristig zu Schwellungen, Schmerzen, Schweregefühl und Hautveränderungen führen. Und: Auch bei einem glimpflichen Verlauf ist die Gefahr einer erneuten tiefen Beinvenenthrombose erhöht. Ganz klar: Eine Beinvenenthrombose ist durchaus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose
Aber woran erkennt man eine solche Thrombose im Bein, wenn sie einmal auftreten sollte? Fakt ist: In vielen Fällen wird sie von Betroffenen nicht bemerkt.
Falls Symptome auftreten, macht sich eine Thrombose im Bein oft durch relativ diffuse Symptome wie Beinschmerzen, häufig nur beim Auftreten oder Anspannen der Wadenmuskulatur, oder ein ungewohntes Kribbeln in den Beinen bemerkbar. Typische Anzeichen sind neu auftretende Schwellungen, Druckschmerzen, Spannungs- oder Wärmegefühl, Venenschmerzen und sichtbare Adern am Bein. Diese Symptome treten meist urplötzlich und nur in einem Bein auf. Bei Verdacht auf eine TVT kann der Arzt/die Ärztin durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen, ob eine Thrombose vorliegt. Das ist wichtig, da eine rechtzeitige Diagnose und entsprechende Behandlung die Gefahr schwerer Komplikationen deutlich verringert.
Wer ist gefährdet?
Jahr für Jahr tritt eine Thrombose im Bein bei einem von 1.000 Menschen auf. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, und Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Weitere Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, Rauchen und längere Zeiten eingeschränkter Bewegung, wie es bei einem längeren Krankenhausaufenthalt der Fall ist – oder auch bei langem Sitzen, zum Beispiel im Flugzeug. Auch bei Herzinsuffizienz, Infektionen, Schäden an den Gefässwänden, Blutgerinnungsstörungen oder langsamerer Strömungsgeschwindigkeit des Blutes, zum Beispiel bei venösen Stauungen, steigt das Risiko. Und: Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto höher das Risiko einer Thrombose am Bein.
Risikofaktor Fernsehen?
Doch nicht nur, wer eine Reise antritt oder bereits ein Venenleiden hat, ist einem höheren Thromboserisiko ausgesetzt. Auch langes Sitzen am Schreibtisch und vor dem Fernseher sind mit einem höheren Risiko behaftet. In einer systematischen Übersicht und Metaanalyse von drei Forschungsstudien haben Forscher von der Universität Bristol in Grossbritannien 2022 festgestellt, dass das Risiko einer Thrombose zunahm, je länger die Probanden vor dem Fernseher sassen. Wer mehr als vier Stunden am Tag vor dem Fernseher verbrachte, hatte ein mehr als ein Drittel erhöhtes Thromboserisiko als Menschen, die weniger als 2,5 Stunden am Tag fernsahen.
Thrombose verhindern – wie geht das?
Was also kann man tun, um das eigene Risiko einer Thrombose am Bein zu senken? Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht oder Krankenhausaufenthalte lassen sich kaum beeinflussen. Was sich dagegen beeinflussen lässt, ist die venöse Strömungsgeschwindigkeit, und zwar durch Bewegung und auch durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Regelmässige Bewegung in Form von Spaziergängen, Laufen, Radfahren und anderen sportlichen Aktivitäten ist gut für das Herz-Kreislauf-System und fördert die venöse Strömungsgeschwindigkeit. Darüber hinaus ist es wichtig, bei längerem Sitzen regelmässig aufzustehen und die sogenannte „Wadenmuskelpumpe“ zu aktivieren. Wird die Wadenmuskultur durch Bewegung aktiviert, drückt diese die Venen intervallartig zusammen und hilft so, das Blut in Richtung Herzen zurück zu "pumpen". Wenn Aufstehen nicht möglich ist, kann dies auch durch einfache Übungen erreicht werden, bei denen das Sprunggelenk bewegt wird, zum Beispiel durch Fusswippen oder -kreisen.
Vielleicht hat Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen vor einer Flugreise schon einmal geraten, Kompressionsstrümpfe zu tragen, um eine Beinvenenthrombose zu verhindern. Kompressionsstrümpfe sind auch in anderen Lebenslagen sinnvoll. Sie sorgen durch einen kontrollierten Druckverlauf für bessere venöse Strömungsgeschwindigkeit, indem sie den Durchmesser der Beinvenen gezielt verkleinern und so den Blutrücktransport zum Herzen unterstützen. Dies führt zu weniger Stauungen und senkt das Risiko der Thrombusbildung.
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Der beste Schutz
Eine Thrombose in den tiefen Beinvenen zählt zu den akuten Venenerkrankungen. Wenn Sie entsprechende Symptome bei sich bemerken, sollten Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Zum Glück gibt es einige Massnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Risiko einer Thrombose im Bein deutlich herabzusetzen. Kurzum: Meiden Sie langes Sitzen, achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht, sorgen Sie für ausreichend Bewegung, und tragen Sie bei Bedarf auf jeden Fall Stütz- oder Kompressionsstrümpfe – Ihrer Gesundheit zuliebe.