Medizinisches Basiswissen zur Kompressionstherapie
Wussten Sie, dass die Kompressionstherapie bei zahlreichen Erkrankungen helfen kann? In dieser Rubrik finden Sie Basiswissen rund um das Gefässsystem, seine Erkrankungen, die Kompressionstherapie und die Kompressionsklassen.
Was ist Kompressionstherapie?
Bei der medizinischen Kompressionstherapie wird eine Art elastische Vorrichtung auf Gliedmassen oder andere Körperteile angewendet, um einen kontrollierten Druck auf diese auszuüben. Dabei drückt die Vorrichtung die Venenwände zusammen und verbessert die Durchblutungsrate. Medizinische Kompression hilft auch bei der Verringerung von Ödemen und stellt die Bedingungen wieder her, die für die Heilung chronischer entzündlicher Erkrankungen förderlich sind.
Was sind Kompressionsklassen?
Grundsätzlich gilt: Je höher die Kompressionsklasse oder die Kompressionsstärke, desto enger ist der Kompressionsstrumpf. Der Druck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Das ist dieselbe Skala, die zum Messen des Blutdrucks verwendet wird.
Schluss mit Missverständnissen über Kompression!
Wenn Sie noch nie Kompressions- oder Stützstrümpfe getragen haben, haben Sie wahrscheinlich einige falsche Vorstellungen über sie und ihre Verwendung. Es geistern viele Fehlinformationen herum. Höchste Zeit, mit einigen Legenden aufzuräumen!
CEAP-Klassifikation für chronische Venenerkrankungen
«Chronische Venenerkrankung» ist ein Sammelbegriff, der einen lang anhaltenden Zustand beschreibt, bei dem der venöse Rückfluss in unterschiedlichem Schweregrad beeinträchtigt ist. Zur Unterscheidung der verschiedenen Erscheinungsformen von chronischen Venenerkrankungen wird das CEAP-Klassifikationssystem verwendet.
Chronische Venenerkrankungen
Ständiges Stehen oder Sitzen erschwert den Blutfluss zum Herzen. Daraus kann unter Umständen eine venöse Insuffizienz entstehen, gekennzeichnet durch nicht ordnungsgemäss funktionierende Venenklappen. Der venöse Rückfluss ist beeinträchtigt, das Blut kann sich in den Venen stauen.
Akute Venenerkrankungen
Akute Venenerkrankungen treten in der Regel ohne Vorerkrankungen auf, können aber auch durch chronische Venenerkrankungen ausgelöst werden. In jedem Fall ist eine umgehende ärztliche Behandlung erforderlich.
Negative Einflüsse für die Beingesundheit
Viele Faktoren können die Gesundheit des Beins negativ beeinflussen. Dazu können Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht und/oder Rauchen zählen. Andere Faktoren wie fortgeschrittenes Alter, Geschlecht, hormonelle Veränderungen und eine familiäre Vorgeschichte von Venenerkrankungen spielen ebenfalls eine Rolle. In diesen Fällen kann Kompressionskleidung zur Förderung der Beingesundheit beitragen. Operationen und Fernreisen bergen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose (TVT). Durch das Tragen von Kompressionskleidung kann die Entwicklung einer TVT verhindert werden.
Das Gefässsystem
Das Gefässsystem lässt das Blut zirkulieren und transportiert Nährstoffe, Sauerstoff, Kohlendioxid, Hormone, Blutzellen und Flüssigkeit durch den Körper.